PRIVATE PUNK IV

Michi Lukas I Pauline Marcelle I Eva Wagner

31. Mai – 6. Juli

Öffnungszeiten Di – Sa 11 – 19 Uhr

Artist Talk mit Dr. Renée Gadsden: 6. Juni, 18.30

Collective Summer Opening: 28. Juni, 17 – 21 Uhr

✔️ Galerie Ruberl | Himmelpfortgasse 11
klassische Moderne & Avantgarde nach 45
DRUCKGRAFIK Georg Baselitz – Günther Förg – Arnulf Rainer 
✔️ A World of Delicious Food – Trabitsch | Himmelpfortgasse 13
lukullische Besonderheiten, vor Ort & Catering
✔️ Galerie Slavik | Himmelpfortgasse 17
Zeitgenössische internationale Schmuckkunst
SCHMUCKKUNST IM STERNENGLANZ
✔️ C.A. Contemporary Fine Arts Gallery | Ballgasse 8
O DU MEIN ÖSTERREICH – Val Wecerka

 

Follow up I Informationen
Alexandra Grubeck
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Hosted by
Andrea Müller
Himmelpfortgasse 12
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Michi Lukas‘ Sturm und Drang, Schwarz- Weiß, Malerei und Zeichnung, alles möglich, alles gut. Bewusste Stilpluralität und multimediale, zwischen gestisch-abstrakt und figurativen Polen angesiedelte Arbeiten als Markenzeichen. Dabei häufig Malerei, gerne Zeichnung, auch installative räumliche Arbeiten zeigen die enorme Bandbreite eines Künstlers der jüngeren Generation. Genauso wie Alexander Ruthner, Martin Grandits und einige andere – entstammt er der für ihr dynamisch wildes Schaffen und ebensolches Miteinander berühmten Klasse Daniel Richters. Allerdings geht auch Michi Lukas schon längst seinen eigenen Weg: neugierig, experimentierfreudig, offen für vieles – wovon man sich in dieser Ausstellung einen kleinen Überblick verschaffen kann. Auf Drucken basierende Gartendarstellungen in teil psychedelischen Farbkombinationen bieten hier nun dichte Naturschilderungen der besonderen Art, die Farbe schwarz dient zur beruhigenden Stabilisierung dieser lebendigen Werke, verhindert ein zu schnelles Erkennen einzelner Details, setzt markante Akzente.

Vegetation, Architektur, ja das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Habitate interessieren ihn generell, sie kreuzt er gerne mit auf formalen Überlegungen beruhenden Elementen, was manchen seiner Werke eine durchaus artifiziell- metaphysische Dimension verleiht. Umso mehr als er sich vor allem in letzter Zeit auch mit universellen Themen befasst, auch kosmische Situationen und Überlegungen in seine teils recht monumentalen Gemälde miteinbezieht. Ebenso interessieren ihn traditionelle Sujets, Stilleben, Landschaftsdarstellungen, Genreszenen, die er zeitgemäß hinterfragt, stilistisch und formal. Recherche und Experimente sind ihm dem Suchenden vertraut, Konsequenz und Präzision ebenso. Die fertigen, oft als höchst unterschiedliche Serien konzipierte Arbeiten – sind innovativ, wirken oft impulshaft, unbekümmert, dennoch erkennt man rasch, dass es ihm bei aller Freiheit der Mittel, Formen und Inhalte sehr wohl um ausgewogene und befriedigende Antworten geht. Sturm, Drang, Ergebnis. Jetzt. Hier.

Michi Lukas 1979 in Wien geboren, Malereistudium an der Akademie der Bildenden Künste bei Daniel Richter (Abschluss 2011), bereits während des Studiums zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen Im In – und Ausland, u.a. in Leipzig, Athen, auf Mykonos, in Berlin, Hamburg, New York und Los Angeles. In vielen privaten – z. T. auf jüngere Künstler:innen spezialisierten – Sammlungen vertreten. Künstlerkooperationen.

Michi Lukas lebt und arbeitet in Wien, sein Haupt-Atelier befindet sich zur Zeit in Pressbaum.

Pauline Marcelle – Die Künstlerin mit karibischen Wurzeln lebt schon lange in Wien, ihr komplexes, hauptsächlich aus dichten Malereiserien, aber auch Skulpturen bestehendes Werk atmet zwar entsprechend Lebensfreude, Energie, Rhythmus, Licht, Farbe. Doch das ist lange nicht alles, was diese farbenfrohen, fast poppigen Schilderungen zu bieten haben. Trügerisch diese eine Lesart, denn recht schnell merkt man, dass sich hinter fröhlich bewegten Figuren vieles an Tiefe und kontextuellem Inhalt verbirgt, bestehen doch all ihre figurativen Formationen aus textilen Resten, schrecklichen Leftovers einer gigantischen Industrie, die sich in vor allem in früheren Werken gerne zu bedrohlich unaufhaltbaren Gebilden formieren. Auch in den aktuellen Arbeiten sind sie als Ausgangsmaterial allgegenwärtig, bunt, lebendig, unverwüstlich.

Pauline Marcelle weiß und zeigt: Wo Licht da Schatten, wo Tanz da auch Kollaps, irgendwann. Zugleich scheinen ihre Werke reale Lebensfreude zu atmen, bieten Energie, genau die Kraft, die wir alle brauchen, brauchen werden – um uns genau diesen Themen zu widmen: Um uns hinzuwenden statt wegzusehen, bewusster zu denken, in all dem Trubel innezuhalten, uns nicht täuschen zu lassen, probate Lösungen zu finden.

Serien wie Killer-Closet spielen ganz explizit auf diese Problematik der textilen Verschmutzung paradiesischer Strände an. Die zweifelhaften Praktiken diverser Second Hand, Recycling- Firmen waren und sind der Künstlerin immer Anliegen, genau das, was wir als sonnenhungrige Europäer in der Ferne schon gar nicht sehen, sehen wollen.

Dazu mischt sie gekonnt karnevaleske, traditionelle Gestalten und Objekte, das Leben auch zu Recht, trotz allem – feiernde Motive, Figuren, mystisch magisch aufgeladen, bisweilen ekstatische Wandler zwischen den Welten.

Collageartig miteinander verbundene, teils wild aufgetürmte Bildelemente speisen ihre mit wenigen klaren Farben auskommende, formal auf der Idee textiler Reste basierende Malerei.

Tradition und die Kehrseiten der Wegwerfgesellschaft vereinen sich in Pauline Marcelles Werken schon lange auf beeindruckende Weise! Nicht anklagend, eher verführerisch und durchaus freudvoll weist sie uns auf die Komplexität dieser Themenkreise hin, up tu us, wie wir damit umgehen.

Pauline Marcelle 1964 in Dominica, West Indies geboren, 1994-2000 Malerei/Grafik/Filmstudium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, zahlreiche Preise – u.a. Preis der Stadt Wien, Kapsch-Preis (2x), Kamerapreis New York, Art Olympia Award Tokyo; ihre Werke sind in internationalen Sammlungen zu finden, entsprechende Ausstellungen im In- und Ausland u.a. in Brüssel, Johannesburg, Toronto, Japan, Washington, Moskau, Rotterdam, Istanbul; seit einigen Jahren regelmäßig in Miami vertreten.

Pauline Marcelle lebt und arbeitet meist in Wien, jährliche Aufenthalte in Dominica

Eva Wagner‘s Bilder sind still, elegant, perfekt gemalt, meisterlich komponiert und überzeugen mit ihrer präzisen Unaufgeregtheit. Bewusst verwendet die Künstlerin diese Stilmittel, um uns immer mehr in ihren Bann zu ziehen, das Vexierspiel aus herangezoomter Nähe, einzelner Details und doch seltsam distanter, zugleich verführerisch zarter Schichtungen zu begreifen.

Erzählten frühere Werke fast ausnahmslos von weiten Reisen, langen Auslandsaufenthalten, gerne in Indien, wo sie seit langem ein zweites Atelier betreibt, so sind die Arbeiten der letzten Jahre mit ihrem näheren heimischen Umfeld verbunden. Aber auch hier zeigt sich ihre besondere Gabe, Stimmungen einzufangen und in stilistisch extrem ansprechende Kompositionen einzubetten.

Atmosphärische Garten-oder Landschaftsschilderungen deren Schönheit zwar besticht, aber auch ein irritierendes Spiel mit Nähe und Distanz bietet: schleierhafte Schichten, unzählige zarte Ebenen, Farbschlieren, dann wieder deutlich grafische Einschübe machen ihre dichten, zunächst eher zart, fast fragil wirkenden Arbeiten immer wieder eigenartig komplex. Diese besondere Mischung aus fühlbarer, auf mehrschichtigem Farbauftrag beruhender Tiefe und den sich vermeintlich rein oberflächlich abspielenden Szenerien, die im Moment ihres Auftauchens schon wieder zu verschwinden scheinen, sind schon lange ihr Markenzeichen. Die hier gezeigten Werke sind eher jüngeren Datums, wo allzu narrative Darstellungen zusehends zugunsten eines zugleich leichter scheinenden aber nach wie vor komplexen Bildaufbaus aufgegeben wurden: es scheint keine Stories mehr zu brauchen, alles ist enthalten, alles hier, der Blick der Künstlerin schweift nicht mehr in die Ferne.

Ganz im Gegenteil: die unmittelbare Nähe scheint für diese Meisterin des Details interessant genug. Unzähliges gibt es da zu entdecken, die Vielfalt natürlicher Gebilde als unendliches Reservoir formaler Elemente, schneidend scharfe Gräser treffen auf sacht abgerundete Pflanzenteile, überdimensionierte Halme, Blüten, Blätter werden zu bildaufbauenden Konfigurationen.

Dabei bleibt sie sich und ihrem besonderen Stil, der sich unter anderem in einem sehr nuancierten, meist Ton in Ton gehaltenem Farbempfinden zeigt, treu: zart und ätherisch auch diese Bilder, erzählen sie von wohlverdienter Ruhe, Stille, einem mehr nach innen als nach außen gerichtetem Blick, einer ansprechenden und wissenden Leichtigkeit. Vom Sein und Lassen: Laissez-Faire, Laissez-Etre! – gepaart mit großer malerischer Sicherheit. Angekommen. Vorerst.

Eva Wagner 1967 in Salzburg geboren, Studien an der Akademie der Bildenden Künste und an der Universität für Angewandte Kunst in Wien (bei Markus Prachensky und Arnulf Rainer) Arbeitsstipendien In Italien, Paris, Arbeitsaufenthalte in Marokko und Dakar, sowie regelmäßig in Indien; zahlreiche Preise – u.a. Anton Faistauer Preis, Kapschpreis, Anerkennungspreis Bauholding; in zahlreichen Museumssammlungen vertreten (Sammlung Strabag, Sammlung Essl, Museum Liaunig, Lentos Museum, Museum Angerlehner etc.) entsprechende Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. in Paris, Trento, Casablanca, Hongkong, New York, Luzern, Berlin; Eva Wagner lebt und arbeitet in Wien, weitere Ateliers in Salzburg und Indien